Elektrisch in die Berge?

Das VIVALPIN Team mit seinen Hybrid und Elektrofahrzeugen von Autohaus Hornung

Seit Sommer 2020 konnten wir Erfahrungen mit reinen Elektroautos sowie mit Benzin- und Dieselhybrid-Modellen im täglichen Einsatz sammeln.

Fazit: Wer einmal elektrisch gefahren ist, der wird dieses entspannte, ruhige Dahingleiten nicht mehr missen wollen. Tatsächlich unterscheidet sich das elektrische Autofahren stärker als erwartet vom Fahren mit einem üblichen Benzin- oder Dieselantrieb. Das gleichmäßig einsetzende und bestens zu dosierende Drehmoment ist außerdem eine große Hilfe z.B. beim Fahren auf rutschigem Untergrund oder auf Schnee. 

Laden: Lädt man an der Haushaltssteckdose (, die dafür allerdings nicht vorgesehen ist,) ist der Ladevorgang quälend langsam. Mit der 11 kw Wallbox zu Hause geht es bequem und erfreulich schnell. An den üblichen öffentlichen Ladestationen mit 22kw ist der Smart mit seiner 17,5 kwh Batterie in 50 Minuten vollgetankt, die Mercedes Hybride mit ihrer etwas kleineren Batterie benötigen entsprechend weniger. Wenn man sich mal darauf einlässt, ist man überrascht, wie komfortabel und einfach der Ladevorgang tatsächlich von statten geht. Kabel einstecken, Ladekarte vor das Display halten, das wars schon. Ungewöhnlich ist allerdings, dass man die exakten Kosten dafür zwar auf der App recherchieren kann, diese dann aber erst zeitverzögert auf der Rechnung erscheinen.

Reichweite: Das am häufigsten diskutierte Thema. Ja, die Reichweite sinkt im Winter dramatisch, ja Langstrecken ohne Pausen sind mit Elektroautos nicht zu schaffen, ja Strom laden dauert immer noch länger als Benzin oder Diesel tanken. Stimmt ja alles, aber in der Praxis gibt sich ein völlig anderes Gesamtbild. Der Smart Fourfour EQ zum Beispiel wurde regelmäßig auf einer Pendler-Strecke von 75 km einfach bewegt. Diese Entfernung schafft er trotz der Mini-Batterie auch unter schlechtes möglichen Bedingungen bei -20 ° auf schneebedeckter Fahrbahn immer mit einer angezeigten Restreichweite von mindestens 25 km. Im Sommer bei besten Bedingungen sind bis zu 40km mehr Restreichweite drin. Der Durchschnittsverbrauch variierte dabei zwischen 13 und 17kwh/100km. In der Praxis spielte das aber nie eine Rolle, da das Fahrzeug immer entweder im Büro oder an einer öffentlichen Ladesäule (z.B. an der Talstation der Kreuzeckbahn) geladen werden konnte. Bei den Hybridmodellen ist die Reichweite eh kein Thema. Da fährt man alle Kurzstrecken bis zu 40 km elektrisch, längere Strecken mit Benzin und Diesel. Bei den Tankwarten machst du dir damit definitv keine Freunde.

Kosten: Elektromobilität ist nicht mehr teurer. Dank der Fördergelder ist der geleaste Smart sogar unschlagbar günstig in der Anschaffung bzw. Finanzierung. Bei den Hybriden halten sich die Kosten gegenüber Verbrennungsmotoren aus unserer Sicht die Waage. Wenn man den Fahrkomfort und auch die möglichen Fahrleistungen berücksichtigt, dann fährt man mit einem Hybrid sogar eher günstiger. Bei den Betriebskosten spricht viel für Elektro- oder Hybridautos, besonders wenn man sie zu Hause laden (knapp 32 ct/kw) kann. Das Laden an einer öffentlichen Säule hingegen ist relativ teuer (z.B. Innogy 49ct/kw). Oftmals bezahlt man allerdings beim Laden keine Parkgebühr, was man dann wieder gegen rechnen könnte.

Umweltbilanz: Da fällt es schwer, sich ein objektives Urteil zu bilden. Zu komplex sind die Berechnungsgrundlagen. Mit grünem Strom betankt ist die Ökobilanz wohl besser als beim Verbrenner.