Mein erster Viertausender

Geschafft: Am Gipfel des ersten Viertausenders mit Bergführerin Moni Hümmer

In alphabetischer Reihenfolge zählen Allalinhorn (4027m), Alphubel (4206m), Bishorn (4151m), Breithorn (4164m) und Strahlhorn (4190m) zu den Top Favoriten der leichtesten Viertausender, im weiteren Sinne kommen dann noch Mönch (4107m), Lagginhorn (4010m), Weissmies (4017m), Gran Paradiso (4061m) und der ein oder andere Monte-Rosa Viertausender dazu. Je nach Perspektive und Anforderung gehen da die Meinungen auseinander, welcher Gipfel der „einfachste“ ist. Geht man rein nach den konditionellen Anforderungen, dann sind ganz klar Breithorn und Allalinhorn mit lediglich knapp 400 oder 600 Höhenmetern im Auf- und Abstieg (von der Seilbahn-Bergstation) die leichtesten Viertausender. Wobei man gehwissentlich übersieht, dass bei der meist ungenügenden Akklimatisation auch die kurzen Gipfeltouren anstrengend und fordernd sind. Aus rein technischer Sicht gelten Breithorn, Bishorn, Strahlhorn und Vincentpyramide (4215m) als besonders einfach, da diese Gipfel in der Regel und bei normaler Ausaperung der Gletscher ohne jegliche Kletterei und ohne Hand an den Fels bzw. ans Eis legen zu müssen bestiegen werden können.

Die letzten Meter am Weissmies Südgrat, einem unserer Favoriten für sportliche Neulinge

Am Seil eines Bergführers schaut das Ranking dann vielleicht nochmals anders aus: Für routinierte Bergsteiger oder auch Hochtouren-Neulinge mit Erfahrung in der Kletterhalle oder am Klettersteig sind Lagghinhorn, Weissmies oder Mönch erste Wahl, denn sie bieten viel Abwechslung im leichten Fels und Eis.

Im Gipfelhang des Bishorns – hier ist vor Allem gute Kondition gefragt

Erschwerend kommt zu der Gesamtbeurteilung hinzu, dass sich die Verhältnisse Jahr für Jahr stark verändern. So werden lange Gletschertouren wie auf das Strahlhorn nach schneearmen Wintern immer weniger attraktiv, die aperen Gletscher sind mühsam zu überqueren und nehmen viel Zeit (und Kraft) in Anspruch.

Das Walliser Breithorn rechts im Bild gilt als der leichteste Viertausender. Der Anstieg erfolgt von der Rückseite

Was wir aber für alle Viertausender oder generell Hochtouren empfehlen, ist eine gute Vorbereitung. Dazu zählt dann nicht nur ein entsprechendes (Lauf-)Training zu Hause, viel mehr auch entsprechende Vorbereitungstouren, eine ausreichende Akklimatisation und selbstredend die optimale Ausrüstung. Beherzigt man dies alles, dann sind am Seil des Bergführers alle genannten Gipfel mit Spaß und Freude auch für Nicht-Profis machbar.