Verhältnisse um und auf die Zugspitze am 15.06.2022

Aktuelle Informationen zu den Verhältnissen an der Zugspitze im Aufstieg/Klettersteig über das Höllental:

DIE VERHÄLTNISSE AN DER ZUGSPITZE IM AUFSTIEG DURCH DAS HÖLLENTAL SIND AKTUELL PERFEKT!

Blick talauswärts vom grünen Buckel

ALLGEMEIN:

Nach dem schneearmen Winter sind die Verhältnisse an der Zugspitze im Aufstieg über das Höllental (noch) perfekt. Das bedeutet, dass bis auf sehr wenige Schneereste im Klettersteig zwischen Randkluft und Gipfel alle Klettersteigpassagen schnee- und eisfrei sind, aber der Höllentalferner noch mit einer durchgehenden Altschneedecke bedeckt ist und man so problemlos zur Randkluft ansteigen kann. Eine deutliche Veränderung der Verhältnisse wird voraussichtlich erst in ca. 2 – 3 Wochen eintreten, wenn der Altschnee auf dem Gletscher langsam abtaut und apere Blankeispassagen bzw. offene Spalten Steigeisen und ggf. sogar eine Seilsicherung verlangen.

Brett
Blick auf Anstieg zur Randkluft

VERHÄLTNISSE IM DETAIL:

Der gesamte Aufstieg von Hammersbach über die Höllentalklamm und zur Höllentalangerhütte ist komplett hindernisfrei zu begehen.

Auch der Weiterweg über den Höllentalanger und das so genannte Brett ins Höllentalkar und zum Grünen Buckel auf 1900 m ist bereits komplett schneefrei. Ca. 100 Höhenmeter oberhalb des Grünen Buckels auf ca. 2000 m bietet es sich an nach links in die große flache Mulde unterhalb des Höllentalferners zu queren, denn dort trifft man in den Morgenstunden auf kompakten Altschnee und kann über diesen bequem zum Höllentalferner ansteigen (bzw. vermeidet so den anstrengenden Queranstieg zum Gletscher unter den Riffelköpfen).

Die letzten knapp 100 Höhenmeter über den Höllentalferner bis zur Randkluft am Einstieg zum Klettersteig über den noch durchwegs mit Firnschnee bedeckten, steileren Gletscher kann je nach Temperatur und Sonneneinstrahlung anspruchsvoll sein, weshalb für eine sichere Begehung vor allem in den frühen Morgenstunden bzw. an wolkenverhangenen Tagen Snowspikes oder je nach Trittsicherheit Steigeisen notwendig sein können.

Die Randkluft am Einstieg zum Klettersteig ist momentan noch weitgehend geschlossen und kann problemlos überquert werden. Die berüchtigte Randkluft weist derzeit also sehr günstige Verhältnisse auf, was sich aber voraussichtlich in 2 – 3 Wochen langsam verändern wird, weshalb dort eine sorgfältige Beurteilung der Tragfähigkeit der üblichen Schneebrücke notwendig ist.

Der Aufstieg über den Klettersteig bis zur Irmerscharte ist bis auf eine kurze Passage in einer Felsnische schon durchgängig schneefrei. Lediglich das Sicherungsseil ist an wenigen Stellen etwas locker, nachdem im Lauf des Winters einige Zwischenverankerungen herausgebrochen sind (trotzdem ist das Sicherungsseil noch zuverlässig verankert).

Erst ab der Irmerscharte bis zum Gipfel der Zugspitze (2962m) gibt es noch eine kurze vereiste Passage in einer Felsrinne, die man jedoch mit der Sicherung am Stahlseil und mit Spreizschritten im benachbarten Fels gut überwinden kann, so dass hier ebenfalls keine Steigeisen nötig sind.

Bei dem üblichen Andrang am Zugspitzgipfel (v.a. an Wochenenden und in der Ferienzeit) hilft gegenseitige Rücksichtnahme und ein gelassener Umgang mit den dann unvermeidlichen Wartezeiten!

Randkluft

Falls wir Euch für eine Begehung mit einem unserer Bergführer unterstützen bzw. sicher begleiten können, freuen wir uns über Eure Kontaktaufnahme unter www.vivalpin.com.

Wir wünschen Euch viel Spaß auf Euren Touren und denkt auch in diesem Sommer immer daran: Better safe than sorry!

Liebe Grüße vom gesamten VivalpinTeam!

Überblick vom grünen Buckel