HÖLLENTALKLAMM AUFGRUND DES UNWETTERS VOM LETZTEN MONTAG NOCH GESCHLOSSEN!
FÜR DEN AUFSTIEG DURCH DAS HÖLLENTAL MUSS DER ZUSTIEG ZUR HÖLLENTALANGERHÜTTE VON HAMMERSBACH DERZEIT ÜBER DEN STANGENSTEIG ERFOLGEN!
FÜR EINE BESTEIGUNG DER ZUGSPITZE DURCH DAS HÖLLENTAL SIND UNBEDINGT STEIGEISEN NOTWENDIG!
INSGESAMT DEUTLICH ERSCHWERTE BEDUNGUNGEN IM VERGLEICH ZU „NORMALEN VERHÄLTNISSEN“ IN DIESER JAHRESZEIT!
Aufgrund des tragischen Unwetters vom vergangenen Montag ist die Höllentalklamm wegen zwei fehlender Brücken noch geschlossen, weshalb die Höllentalangerhütte von Hammersbach aktuell nur über den Stangensteig erreicht werden kann. Dabei muss man berücksichtigen, dass der Umweg über den Stangensteig zur Höllentalangerhütte für geübte Bergsteiger ca. 30 Minuten zusätzliche Gehzeit bedeutet, d.h. aktuell Gehzeit ca. 2:30 – 3:00 h (anstatt 2:00 – 2:30 h durch die Höllentalklamm). Für weniger Geübte kann der Mehraufwand aber auch 45 – 60 Minuten betragen, denn der Weg über den Stangensteig beinhaltet einige Auf- und Abstiege (u.a. steile Abstiege auf Felsen und Geröll), führt über feuchte Wurzeln und ist insgesamt deutlich schwieriger zu gehen!
Der weitere Zustieg zur Leiter ist problemlos. Auch die „Leiter“ selbst sowie das „Brett“ weisen normale Verhältnisse auf. Oberhalb des Bretts ist der Weg im Bereich des „Grünen Buckels“ leicht ausgeschwemmt, aber trotzdem gut begehbar.
Im weiteren Anstieg zum Gletscher oberhalb des Grünen Buckels hat Geröll den Weg verschüttet und muss deshalb immer wieder neu gesucht werden! Hier besteht eine akute Steinschlag- und Abrutschgefahr, weshalb man aktuell auf dem Weg zum Gletscher die sichere Alternative über den Talboden benützen sollte!
Der Gletscher selbst weist aufgrund der starken Regenfälle der vergangenen Tage und Woche mittlerweile zu einem großen Teil Blankeis auf, weshalb dort unbedingt Steigeisen oder zumindest Grödel (keine Snowspikes) verwendet werden sollten! Auch die Gletscherbrücken sind mittlerweile nicht mehr durchgehend tragfähig, d.h. der Gletscher sollte besser angeseilt begangen werden!
Beim Übergang vom Gletscher zum Fels an der Randkluft sind die Verhältnisse noch günstig, d.h. die Randkluft ist noch annähernd geschlossen. Trotzdem sollte die dortige Schneebrücke sorgfältig beurteilt und nicht zu stark bzw. von zu vielen Personen gleichzeitig belastet werden! Aktuell kann sowohl der untere als auch der obere Einstieg in die erste Klettersteigpassage erreicht werden.
Ansonsten ist der Klettersteig bis zum Gipfel der Zugspitze in einem sehr guten Zustand und stellt auf dem finalen Anstieg zum Gipfel kein Problem dar!
Dazu noch ein paar wichtige Hinweise:
1. Die Verhältnisse für eine Zugspitzbesteigung haben sich zwischenzeitlich deutlich verschlechtert und erfordern ein hohes Maß an alpiner Erfahrung!
2. Eine Besteigung der Zugspitze durch das Höllental ist ausnahmslos nur mit Klettersteigausrüstung (Klettersteigset, Klettergurt, Helm etc.) zu empfehlen. Ein steigeisenfester Bergschuh mit guter Kantenstabilität sowie die Mitnahme und Verwendung von Steigeisen oder zumindest Grödel ist unbedingt notwendig. Um einen Spaltensturz, bzw. ein Abrutschen am Blankeis zu verhindern, ist auch eine Gletscherausrüstung mit Seil zu empfehlen, was entsprechende Erfahrung in der Sicherungstechnik erfordert. Die Mitnahme von warmer Bekleidung (u.a. mit Mütze und Handschuhen) ist bei einer Meereshöhe von knapp 3000 m zu jeder Jahreszeit Standard.
3. Bei Gewittergefahr muss vor einer Begehung des Klettersteigs dringend abgeraten werden! Befindet man sich schon in der Route, sollte man bei aufziehenden Gewittern schnellstens absteigen und die Sicherungsseile des Klettersteigs verlassen! Ein Gewitter am Klettersteig bedeutet immer höchste Lebensgefahr!
Falls wir Euch für eine Begehung mit einem unserer Bergführer unterstützen bzw. sicher begleiten können, freuen wir uns über Eure Kontaktaufnahme unter www.vivalpin.com.
Wir wünschen Euch viel Spaß auf Euren Touren und denkt daran: Better safe than sorry!
Liebe Grüße vom gesamten VivalpinTeam!