Die Nordatlantik-Insel Island hat eine Größe von ca. 103.000 km² und liegt größtenteils rund 500 m über dem Meeresspiegel. Knapp 320.000 Einwohner leben auf Island, wobei zwei Drittel im Grossraum Reykjavíks, der Hauptstadt Islands leben. Die zweitgrösste Stadt ist Akureyri im Norden mit gut 15.000 Einwohnern. Der Hvannadalshnúkur ist der höchste Gipfels Islands. Zwar ist er „nur“ lächerliche 2.110m hoch, trotzdem, wenn er denn mal aus den Wolken kommt, erscheint er äußerst eindrucksvoll inmitten des riesigen, 8110 qkm großen Vatnajökull Gletschers. Der ist nebenbei bemerkt, der größte Gletscher Europas außerhalb der Polarregion. Entsprechend wild, wenn auch technisch unschwierig, ist der Anstieg über messerscharfes Lava-Gestein, über endlose Gletscherflächen und zu guter Letzt über einen 300 Meter hohen Eishang bis zum einsamen Gipfel. Wir haben das große Vergnügen mit Hilmar unterwegs zu sein. Hilmar ist ein waschechter Isländer, wie du ihn dir vorstellst, und es war auch seine Idee: Den musst du gemacht haben, das ist DIE Skitour in Island.
Da es unterwegs keine Stützpunkte gibt, startest du im Prinzip von Meereshöhe von der Ringstraße aus. An unserem Gipfeltag war das Wetter eher isländisch mäßig. Das heißt, es begann nach einer Stunde zu regnen, genau dann, wenn man eigentlich nicht mehr umkehren will. Ein schmaler Pfad führt über scharfkantiges Vulkangestein, über Gletscherbäche und wilde Moränenlandschaft in immer dichter werdenden Nebel. Als der Regen in Schnee übergeht, haben wir schon einiges an Höhe gewonnen. Genaugenommen sind es 700 Höhenmeter und auf einer schmalen Schneezunge schnallen wir die Ski an. Die reicht vom Gletscher aus den undurchdringlichen Wolken bis weit in die Moränenwüste hinab. Alte Spuren, die mit der Zeit unter dem Neuschnee verschwinden, sowie ein zuverlässiger GPS-Track vermitteln im dichten White Out Sicherheit und Zuversicht.
Die Hangneigung ist steil genug für lässige Carving-Schwünge, und so flach, dass man sich um Lawinen keine Sorgen machen muss. In anregender Unterhaltung wandern wir durch das weiße Nichts. So vergeht die Zeit, der Höhenmesser bewegt sich stetig bergauf, und bei 2000 Metern wird es heller und heller. Wie ein Leuchtstrahler durchbricht die Sonne die Nebelbank und für eine knappe Stunde (die genau für die Gipfelbesteigung reicht) genießen wir die Wärme und die Weite unter Islands Himmel. Noch völlig euphorisch von unserem Glück verdrägen wir die ersten Abfahrtsqualen über knüppelharten, windgepressten Schnee und die lange Schiebepassage über die Gletscherhochebene unterm Gipfel. Doch kaum tauchen wir wieder in die 2km dicke Nebelsuppe ein, gibt es Firn vom feinsten. Wie im Rausch cruisen wir zwischen den Felsinseln hinunter zu unserem Schuhdepot. GPS sei Dank finden wir es auf Anhieb. Der Fußabstieg über die Lavafelder ist schnell vergessen, nur unsere zerkratzten Schuhe erinnern daran.
Steckbrief Skitour Hvannadalshnúkur, 2.110m
Anspruchsvolle Skitour
Schwierigkeit: ★ ★
Landschaft: ★ ★ ★ ★ ★
Kondition: ★ ★ ★ ★ ★
Erfahrung: ★ ★ ★ ★ ★
Charakter: Große Skitour in arktischer Landschaft
Beste Zeit: April bis Juni
Ausgangspunkt: Ringstraße, ca. 350 km und 4 1/2h von Reykjavik
Stützpunkt: z.B.Fosshotel Glacier Lagoon
Höhenmeter: 2.100 Höhenmeter
Ausrüstung: Skitouren- und Glescherausrüstung, GPS usw.
Anforderungen: Sehr gute Kondition, Skitouren- und hochalpine Erfahrung.
TIPP: VIVALPIN organisiert für dich und deine Freunde und Freundinnen eine exklusive Skitourenreise nach Island
