Der Anstieg durchs Höllental auf Deutschlands höchsten Gipfel, die 2962m hohe Zugspitze, vereint zahlreiche Superlative.
Da ist zunächst einmal der gewaltige Höhenunterschied von über 2.200 Höhenmetern von Hammersbach bis zum Gipfel. Dann das Höllental selbst. Der Weg durch die enge steile Schlucht ist von solcher Kühnheit, dass man inmitten der tosenden Wassermassen darüber nur staunen kann. Nach drei Jahren Bauzeit wurde die Höllentalklamm 1905 mit zwölf Stollen, einer Eisenbrücke und 14.000 kg Sicherungsmaterial eröffnet. Seither passieren jedes Jahr ca. 70.000 Menschen die Höllentalklamm.
Nach zwei erlebnisreichen Stunden erreicht man die Höllentalangerhütte auf 1.387 Metern Höhe. Sie bietet sich als Übernachtungsmöglichkeit für all diejenigen an, denen die 2.200 Höhenmeter am Stück zu viel sind. Aber auch die Hüttengäste seien darauf hingewiesen, dass am zweiten Tag immer noch 1.600 Höhenmeter in teilweise anspruchsvollem Gelände zu überwinden sind. Eine erste Schlüsselstelle wartet bereits nach einer Stunde. Die ausgesetzte Querung auf Eisenstiften über die haltlosen Plattenfluchten des Bretts ist ein erster Vorgeschmack auf den obersten Teil des Gipfelanstieges.
Nach dieser „Nervenpassage“ fordert der Weiterweg zunächst mehr Kondition als Technik, denn das Moränengelände unterhalb des Höllentalferners zieht sich steil bis unter die Felsen des Riffelkamms. Bevor man allerdings wieder Hand an den Fels legen kann, will der oft blanke Gletscherrest des Höllentalferners und dessen spektakuläre Randkluft überwunden werden. Hier zeigt der Höhenmesser bereits 2560 m und von hier führt als grandioses Finale ein herrlicher Klettersteig bis zum Gipfelkreuz. Ein früher Aufbruch macht sich besonders auf den letzten Metern bezahlt. Wenn am Nachmittag die ersten Wolken den Zugspitzgipfel einhüllen, sitzt man dann bereits im Biergarten auf der Gipfelterrasse. Und vor allem kann man während des Aufstieges die fantastischen Tief- und Ausblicke genießen, kann beobachten, wie die benachbarten Gipfel wie Alpspitze und die Waxensteine langsam unter dem Horizont verschwinden.