3 Gipfeltouren im Ahrntal

Das Ahrntal, eingebettet in die majestätischen Zillertaler Alpen und die Rieserfernergruppe beeindruckt mit seinen imposanten 80 Dreitausendern, der unverfälschten Natur des Naturparks Rieserferner Ahrn und den kristallklaren Gewässern. Eine ursprüngliche Landschaft mit statten grünen Wiesen, schroffen Felsen und weißen Berggipfeln, die zum Staunen bringt und erkundschaftet werden will. 

Dreiherrenspitze (3.499m) 

Einer der eindrucksvollsten Dreitausender in der Venedigergruppe und der höchste Gipfel in der Ferienregion Ahrntal ist die Dreiherrenspitze auf 3499 m. Die Dreiherrnspitz, wie sie auch im Volksmunde genannt wird, ist ein Grenzberg und liegt zwischen Südtirol, Salzburg und Osttirol. Ausgehend von dem Bergdorf Kasern auf 1595 m kann der Zustieg sowohl vom naturbelassenen Windtal, als auch vom Röttal mit seinen versteckten Probestollen des Bergwerks Prettau bis zur Lenkjöchlhütte (2603 m) erfolgen. 
Die Gehzeit zur Hütte, welche etwas oberhalb eines kleinen Sees liegt, beträgt ca. 3 Stunden. Hier ist es empfehlenswert zu übernachten und früh am Morgen zum Gipfel zu starten. Von der Hütte aus folgt man den Weg Nr. 12A. Nach anfänglichen Gras- und Blockhänge unterhalb der Fernerreste des Rötkees geht es dann weiter über teils steilen seilgesicherten Passagen sowie Geröll- und Schneehänge hinauf zum Hinteren Umbaltörl(2849 m).
Von dort erreicht man über einen steilen Hang und entlang einer Rechtsquerung mit vielen wachsamen Steinmännchen das Althauskees. Man wandert Richtung Nordosten weiter über ein weitläufiges Gletscherbecken um einen felsigen Gratausläufer herum und über einem langen, sehr steilen Firnhang zu einem flachen Gletscherrücken empor. Schließlich geht es dann rechts steil über Firn oder Eis zum Gipfel der Dreiherrenspitze mit seiner Eisenpyramide (3499 m) hoch.
Der Abstieg kann entweder durch das Windtal oder durch das Röttal erfolgen. Empfehlenswert ist mit einem kleinen Umweg die Besteigung des Ahrner Kopf (3051 m) ein etwas “leichterer” Dreitausender in der Venedigergruppe.

Höhenunterschied: 2000 m
Länge: knapp 26 km
Gesamtgehzeit: 10 bis 12 Stunden
Schwierigkeit: Schwierige Bergwege, ausgesetzte Passagen, Gletscherbegehung. Empfehlenswert ist es die Tour mit einem Bergführer zu gehen.
Ausgangspunkt: Kasern, 1595 m (gebührenpflichtiger Parkplatz)
Stützpunkt: Lenkjöchlhütte (2603 m), geöffnet von Anfang Juli bis Ende September. Tel: +39 0407 838144, Mobil: +39 3483151719 Internet: www.lenkl.com 
Anmerkung: Für die Tour ist die komplette Gletscherausrüstung mit Seil, Gurt, Steigeisen, Pickel und Helm notwendig. 

Bergtour zum Schönberg (2.273 m)

Der Schönberg zählt zu den etwas leichteren Gipfelwanderungen und liegt im Mittelgebirge zwischen Turnerkamp und Schwarzenstein. Die Bergtour startet von dem 1334 m hohen Bergdorf Weißenbach bei einem kleinen Parkplatz neben der Dorfkirche, wo auch der Wanderweg Nr. 5A Richtung Schönberg abzweigt.
Zunächst folgt man einen asphaltierten Fahrweg, der dann hinter dem Bruneggerhof in einen breiten Waldweg übergeht und sich in einem sanften Anstieg vorbei an alten Almhütten zur Schönbergalm auf 1796 m schlängelt. Die Alm wurde erst kürzlich nach einem Brand im Jahre 2018 neu errichtet und lädt auf einen gemütlichen Zwischenstopp ein. Weiter geht es auf einem schmalen Waldsteig zu den Kaserle-Oberhütten (2164 m) rechts davon geht es über felsig werdende Grashänge weiter bis zum leicht ausgesetzten Gipfelgrat.  Am seilgesicherten Felsgrat geht man dann hoch bis zum Gipfelkreuz auf 2273 m. Hier erschließt sich ein atemberaubendes Panorama über das Ahrntal und die beeindruckenden 3000er wie der Schwarzenstein und der Große Löffler.
Der Abstieg vom Schönberg erfolgt auf den Hinweg.


Gesamtgehzeit: 5 Stunden
Länge: 11 km
Höhenunterschied: 950 m
Ausgangspunkt: Weißenbach, Parkplatz neben der Dorfkirche
Schwierigkeit: leichtere Gipfelwanderung
Stützpunkt: Schönbergalm (1796 m), geöffnet von Anfang Mai bis Ende Oktober. Mobil: +39 379 2556824

Schwarzenstein (3.368m)

Der aussichtsreiche 3000er ist Teil des Zillertaler Hauptkamms direkt an der Grenz zwischen Italien und Österreich. Ausgangspunkt ist der Parkplatz beim Berggasthof Stallila (1472 m) über dem Dorf St. Johann im Ahrntal. Von dort aus folgt man dem Forstweg Nr. 23 oder dem kürzeren Fußweg durch das Rotbachtal taleinwärts bis zur Daimeralm (1862 m). Von der Almütte gelangt man über einen serpentinenreichen Steig über Gras-, Geröll- und Moränenhängen zur Abzweigung des Stabeler Höhenwegs, welche man quert und durch die südseitigen Hänge ins Moränengelände des ehemaligen Rotbachkees gelangt. Weiter über Gletscherschliffplatten gesichert mit Tritten und Drahtseilen gelangt man zu der ehemaligen Schwarzensteinhütte auf 2922m. Vorbei an der Gedenktafel der ehem. Schutzhütte geht es über einen gut ausgebauten Steig unschwierig weiter zur neuerbauten Schwarzensteinhütte auf 3026m. Alternativ kann man zur Schwarzensteinhütte auch über das Trippachtal gehen, indem man kurz nach dem Gasthaus Stallila den Weg Nr. 19 zur Rußbachalm einschlägt und dann Richtung Kegelgasslalm und über das “Große Tor” ins Rotbachtal weitergeht.
Auf der Schwarzensteinhütte hat man die Möglichkeit zu übernachten und am Folgetag die Tour fortzusetzen. Von der Hütte geht man Richtung Nordwest über glatt geschliffene Felsrücken und Firnfelder hinauf zum Felsköpfl (3235 m).  Dann kurz hinab auf das Schwarzensteinkees und Richtung Westen zum leicht ansteigenden Fuß des Gipfels. Das Gipfelkreuz fest im Blick wird leicht in östlicher Richtung auf den Grad gequert. In leichter Blockkletterei erreicht man schließlich den höchsten Punkt vom Schwarzenstein auf 3369 m.
Vom Gipfel genießt man einen prächtigen Panoramablick mit allen großen Dreitausendern: Im Südosten erblickt man den Großvenediger, Großglockner, Dreiherrnspitze und die Rötspitze. Im Süden hingegen kann man die Rieserfernergruppe und die Dolomiten sehen, während man im Westen die Hornspitzen, den Turnerkamp, den Möseler und den Hochfeiler sehen kann. Im Norden zeigen schließlich sich der Olperer und der Hohe Riffler.
Der Abstieg kann entlang des Anstiegweges erfolgen oder alternativ über dem Weg Nr. 19 zur Kegelgasselalm und weiter hinunter ins Trippachtal.

Höhenunterschied: 2000 m
Länge: knapp 18 km
Gesamtgehzeit: 11 bis 12 Stunden
Schwierigkeit: Anspruchsvoller Steig mit ausgesetzten Passagen, Gletscherbegehung
Ausgangspunkt: Gasthaus Stallila
Stützpunkt:

1. Schwarzensteinhütte (3026 m), geöffnet von Mitte Juni bis Mitte September. Tel: +39 342 8038586, Internet: www.schwarzensteinhuette.com
2. Daimeralm (1872 m) – Einkehrmöglichkeit, geöffnet von Mitte Juni bis Mitte Oktober. Tel: +39 348 7248124.
3. Kegelgasslalm (2109 m) – Einkehrmöglichkeit, geöffnet von Mitte Juni bis Mitte Oktober. Tel: +39 348 8730731, www.kegelgassl.eu.
Anmerkung: Für die Tour ist die komplette Gletscherausrüstung mit Seil, Gurt, Steigeisen, Pickel und Helm notwendig. 
Quellen: www.ahrntal.com, www.alpenvereinaktiv.com, www.bergfex.it