Der Stopselzieher

Der Anstieg vom Eibsee über den Stopselzieher ist die am wenigsten häufig begangene der klassischen Zugspitzrouten. Er ist anspruchsvoller als der Weg durchs Reintal und weniger spektakulär als die Höllentalroute. Er ist aber trotzdem nicht zu unterschätzen und bildet sozusagen „die goldene Mitte“ der drei klassischen Zugspitzanstiege.

Durch den Berg windet sich der Stopselzieher Klettersteig

Schlüsselstelle auf knapp 2.400 Meter Höhe ist der namensgebenden Stopselzieher, eine Klettersteigpassage, die sich durch den Berg spektakulär nach oben windet. Danach geht es noch etliche Höhenmeter in anregender Kletterei mit Drahtseilen, Klammern und Leitern weiter, bevor weiter oben steiles alpines Gelände folgt.
Vorscicht bei Altschneeresten!

Tourenbeschreibung:
Die Tour beginnt und endet üblicherweise an der Talstation der Zugspitzseilbahn am Eibsee.
Hierhin kommst du einfach mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, wenn du allerdings sehr früh starten möchtest, dann ist eine Anreise mit dem PKW empfehlenswert. (Der Eibsee Parkplatz ist kostenpflichtig).
Gemächlich ansteigend folgst du dem Weg Nr. 821 Richtung Hochtörln, zu Beginn im Wald, später nach der Abzweigung zur Wiener Neustädter Hütte durch weitläufige Latschenfelder. Auf ca. 1.800m ändert sich die Szenerie und der Steig führt ausgesetzt in vielen Serpentinen durch die Steilwand.

Unterhalb der Wiener Neustädter Hütte ist der tiefgrüne Eibsee immer im Blick

Ab der Vereinigung mit dem Zustieg von Ehrwald auf ca. 2.000m Höhe quert die Route (teilweise mit Drahtseilen gesichert) eine steile Rampe und zahlreiche Geröllbänder bis zur Wiener Neustädter Hütte im Österreichischen Schneekar. 

Über Geröll und Atlschneereste gehts zum Schlussanstieg über den Stopselzieher

Nach der Hütte folgst du den Wegspuren durch Geröll oder über Schneereste bis zum Beginn des „Stoppelziehers“, der in leichter Kletterei durch eine steile Höhle nach oben führt. Die technischen Schwierigkeiten (Klettersteig bis B) lassen zwar nach oben hin nach, der Steig bleibt aber bis zum Gipfelgrat auf über 2.800 Meter ausgesetzt und exponiert.

Eine der typischen Klettersteigpassagen (B), am linken oberen Bildrand liegt die Wiener Neustädter Hütte

Über den Gipfelgrat und den Normalweg vom Sonnalpin geht es dann in wenigen Minuten zur Gipfelplattform und zum Münchner Haus.

Abstieg:
Üblicherweise erfolgt der Abstieg mit der Bayerischen Zugspitzbahn. Wer zu Fuß oder by fair means ins Tal zurück möchte, dem sei die Route übers Gatterl nach Ehrwald empfohlen.
In dem Fall ist es allerdings günstiger, die Tour auch in Ehrwald am Parkplatz der Tiroler Zugspitzbahn zu beginnen. Ein Abstieg über den Stoppelzieher ist nicht empfehlenswert.

Tipp:
Wegen Steinschlaggefahr sollte spätestens ab der Wiener Neustädter Hütte ein Helm getragen werden. Wir empfehlen das Tragen des Helms bereits beim Einstieg in die Steilwand auf ca. 1.800m Höhe.

Bergführer: https://vivalpin.com/bergschule/stopselzieher-zugspitze-gefuehrt/