Ja, fast auf den Tag genau vor 40 Jahren haben die VIVALPIN Gründer und Bergschulleiter Wolfgang Pohl und Christof Schellhammer den Felsteil der Bergführer-Prüfung bestanden. Und eine der damaligen Prüfungstouren war die „Herbst-Teufel“ am unteren Schlüsselkarturm.
Zeit für ein Wiedersehen, dachten sich Wolfgang und Christof, zumal die „Herbst-Teufel“ zu den schönsten Routen im Oberreintal zählt. Damals, 1983, war sie der Eintritt in das Reich der Extrem-Touren. Die Route wurde üblicherweise mit Bergschuhen geklettert und zur Sicherung dienten die zahlreichen Schlaghaken. Der Akkubohrer war noch nicht erfunden und an Bohrhaken in „Plaisir“-touren war noch mindestens 15 Jahre lang nicht zu denken.
Der VII. Grad war mit der Erstbegehung der Pumprisse 1977 offiziell eingeführt und brachte die jungen Kletterer in Aufruhr. EB’s (die ersten „Reibungskletterschuhe“) waren angesagt, weiße Malerhosen (statt Kniebundhosen), außerdem Stirnbänder, Hüftgurte (statt Kombigurte) und auch Magnesiabeutel, ein weiteres Erkennungszeichen der New Generation.
2023 hat sich der maximale Schwierigkeitsgrad nach UIAA fast verdoppelt, die Herbst-Teufel gilt mittlerweile als Genusstour, woran die moderne Ausrüstung sicher nicht ganz unschuldig ist. Stand- und Zwischenbohrhaken sind gut für die Psyche und Sicherheit, den Rest erledigen Friends und Köpfelschlingen. Und nicht zu vergessen, die Anfahrt mit dem E-Bike verkürzt den Zustieg ins Oberreintal erheblich.
Was im Laufe der 40 Jahre geblieben ist und hoffentlich noch lange bewahrt wird, das ist das Kletterparadies Oberreintal und der klassische Kletter-Stützpunkt, die einzigartige Oberreintalhütte.