
Die Ötztaler Alpen erstrecken sich vom Inntal bis weit nach Südtirol. Zu ihnen zählen einige der höchsten Gipfel in den gesamten Ostalpen, wie die Wildspitze oder die Weißkugel mit jeweils über 3.700 Metern. Imposant laufen die mächtigen Grate im Süden Tirols zusammen und weisen trotz der moderaten Höhe für Gletscher noch jede Menge des „ewigen Eises“ auf.

Die Abgrenzung im Süden ist steil, aber weniger hochalpin als von Norden kommend, weil die Gletscher deutlich weniger ausgeprägt sind. Das Pfelderer Tal liegt bereits auf gut 1.600 Metern und versteckt sich im hintersten Winkel des Passeirer Tals nördlich von Meran.

Zwei Gipfel fallen sofort auf: die mächtigen Pyramiden des Seelenkogels am Taleingang und die der Hochwilde am Übergang zum Schnalstal im Westen.

Beide verfehlen die 3.500 Meter nur ganz knapp, sind aber nicht zu unterschätzen, da Konzentration und eine gute Portion Ausdauer gefordert sind, möchte man die beiden Riesen am Alpenhauptkamm in einer Tour miteinander verbinden.

Von Pfelders steigt der Weg steil über weite Wiesenhänge zur Schneidalm hinauf. Die Sonne brennt unermüdlich auf den Rücken, aber die Höhenmeter vergehen zügig durch Geröllhalden und Felsstufen hinauf zur Zwickauer Hütte auf 2.989 Metern. Der „südlichste Punkt Sachsens“ liegt majestätisch auf einem Felsvorsprung über dahinschmelzenden Gletscherflächen. Der Pioniergeist des frühen Alpinismus und die Erschliessung der Alpen wird hier oben spürbar – was für ein Ort für einen Hüttenstützpunkt. Bei bester Bewirtschaftung klingt der Abend aus und die Stille des Hochgebirges hält Einzug.
Der Sonnenaufgang am nächsten Morgen ist unbeschreiblich schön und bereits nach dem Frühstück beginnt die Kraft der Sonnenstrahlen zu spüren. Der erste Teil des Weges zieht entlang eines immer steiler werdenden Bergrückens direkt nach Norden.

Erste leichte Klettereien wechseln sich nun mit Steigspuren ab, doch der Weg entlang des Grates ist kaum zu verfehlen.

Immer ausgesetzter geht es auf den letzten 250 Höhenmetern zur Sache bis der Gipfelaufbau eine eindrückliche Sicht nach Norden über die Gletscherflächen freigibt. Die Hitze auf knapp 3.500 Metern ist erschreckend und die Folgen deutlich sichtbar. Überall krachen Steine zu Tal und blanke Eisflächen ächzen unter der Sonnenstrahlen.

Der Blick über die umliegenden Berge ist so abwechslungsreich und schön, wie der weitere Teil des Abstiegs und Übergangs in Richtung der Stettiner Hütte.

Über 1.000 Tiefenmeter müssen bewältigt werden, bevor man den Tiroler Höhenweg auf knapp 2.300 Metern erreicht. Der Aufstieg unter den mächtigen Wänden der Ötztaler Riesen zur Stettiner Hütte auf knapp 2.900 Metern ist kurzweilig und abwechslungsreich.

Die futuristische Hütte ist ein tolles Beispiel für effiziente und nachhaltige alpine Architektur. Funktionell und geräumig zwischen zwei Seen gelegen fehlt es einem hier oben an nichts, außer an WLAN – Bravo!

An beiden Hütten wird das Frühstück erst um 7:00 Uhr serviert, was kein großes Problem darstellt, denn die Höhenmeter zum jeweiligen Gipfel sind überschaubar.

Morgens begleitet uns der König der Alpen auf den ersten Metern vorbei am ehemaligen Gletschersee zu Füßen des Gipfelaufbaus, dem Bartgeier, mit imposanten 3 Metern Spannweite, zeigt sich der die Hohe Wilde von ihrer gutmütigen Seite.

Das Wetter könnte nicht besser sein und auch dieser Anstieg ist perfekt angelegt, etwas fordernd und doch nicht allzu ausgesetzt, sodass ambitionierte Bergwanderer den Steig bei guten Bedingungen ohne weiteres begehen können.

Der Helm ist Pflicht, denn oft queren Steinböcke oder andere Bergsteiger die Falllinie.

Auf 3.482 Metern angekommen ist die Freude groß und der Ausblick sogar noch eindrücklicher als tags zuvor. Das weite Gipfelplateau lässt eine ausgedehnte Pause zu.

Der Abstieg ist lang und fordernd, weil es viele Tiefenmeter abzusteigen gilt, aber die Lazinser Alm am Talboden entschädigt mit bestem Kaiserschmarrn und einem kühlen Weißbier.


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